Kleine Rohstoffkunde für AURO Naturfarben

 
Alkohol: Durch Gärung von stärkehaltigen Pflanzen und anschließende Destillation gewonnen. Bei uns nicht chemisch vergällt!  

Arvenöl: Ätherisches Öl der Hochgebirgs - Zirbelkiefer. Aus Abfall - Zirbenreisig schonend destilliert.  

Balsamterpentinöl: Destillat aus portugisischem Kiefernharz - Balsam, das durch schonendes Anritzen lebender Bäume gewonnen wurde. Mehrfach destillativ gereinigt, praktisch frei von Caren.  

Bernstein: Harz von Nadelhölzern der Tertiärzeit. Durch die lange Lagerzeit hochschmelzend und hart. Bei AURO werden für Schmuck nicht geeignete Bernsteinsorten durch Verkochung mit Leinöl zu widerstandsfähigem Bernstein - Lack verarbeitet.  

Bienenwachs: Reines, ungebleichtes, geschmeidiges Bienenwachs aus besten Provenienzen, auf Rückstandsarmut kontrolliert.  

Bienenwachs (Ammoniumseife): In eigenen Kesseln wird das Bienenwachs mit Salmiakgeist vorsichtig verseift; dient als natürliches Netzmittel für die Pigmente in unseren Wandfarben.  

Borax: Natürliches Mineral aus bestimmten Salzseen Nordamerikas; althergebrachtes, mildes Alkali zum Aufschluß von Casein.  

Borsäure: Früher aus toskanischen Quellwässern, heute aus Borax mit Schwefelsäure hergestellte schwache mineralische Säure.  

Borsalz (Natriumoktaborat): Natürliches Mineral aus Salzseen der Mojave - Wüste. Ausgezeichnet wirksames, nicht flüchtiges Mittel zum vorbeugenden biologischen Holzschutz; nicht giftiger als Kochsalz.  

Buchenholzzellulose: Aus Buchenholz ohne Chlorbleiche hergestellter organischer Faser - Füllstoff. Bewirkt in Wandfarben und Putzen mechanische Stabilität und holzähnliche Resorptionsfähigkeit.  

Ca/Co/Zr-Trockner (bleifrei): Aus Mineralien von Calcium, Cobalt und Zirkonium hergestellte Hilfsstoffe zur Trockenzeitverkürzung von Pflanzenölen. Die Kombination erlaubt den Verzicht auf die üblichen giftigen Schwermetalle Blei und Barium. In gering pigmentierten Systemen ohne Calcium (Co/Zr - Trockner).  

Carnaubawachs: Hartes, wasserabweisendes Wachs einer brasilianischen Palmenart. Die Blätter werden von den hochgewachsenen Palmen abgeschnitten (sie wachsen ständig nach), das Wachs durch Auskochen in Wasser verflüssigt, abgeschöpft und physikalisch (mit Bleicherden) gereinigt.  

Catechu: Eingedickter Saft der indischen Gerberakazie. Rohstoff für die braunen Pflanzenfarben - Pigmente.  

Chlorophyll: Grüner Farbstoff der Pflanzenblätter. Als Kupferkomplex Rohstoff für die grünen Pflanzenfarben - Pigmente.   

Chromoxid: Grünes Mineralpigment aus Chromerzen für Abtönpasten und Lacke . Herstellung nicht ohne Umweltbelastung, aber derzeit für außen ohne Alternative. Im Unterschied zu den sog. Chrom - VI - Verbindungen völlig unlöslich, daher ungiftig.  

Citrat: Natrium- oder Kaliumsalz der Citronensäure.  

Citronensäure: Natürliche Fruchtsäure der Citrusfrucht mit guter kalklösender und wasserenthärtender Wirkung; aus Melasse durch Fermentation gewonnen.  

Citrusschalenöl: Bei der Apfelsinensaftproduktion anfallendes ätherisches Öl. Die abdestillierten stark duftenden Anteile werden in der Parfümistik und Aromatherapie eingesetzt; die schwächer riechenden "Terpen - Basen" lösen Harze und Wachse bei AURO. Laut Analyse sind sie frei von Pestizidrückständen.  

Cochenille: Roter Farbstoff einer auf den Kanaren und in Mexiko verbreiteten Schildlausart. Bei AURO zur Ergänzung der Pflanzenfarben - Pigmente um einen leicht blaustichigen Rot - Ton.  

Colophonium: Das Stoff - Geschwister des Balsamterpentinöls: Während das Öl als flüchtige Komponente aus dem portugisischen Kiefernharzbalsam abdestilliert wird, verbleibt das reine Harz zurück. Es wird auch als "Geigenharz" bezeichnet und zeigt damit schon an, daß es recht klebrig ist: reines Colophonium wird daher nur in wenigen AURO-Produkten verwendet.  

Colophonium-Glycerinester: Das Naturharz Colophonium wird nach einem besonderen, altüberlieferten Verfahren mit dem Fettbestandteil Glycerin in einem Verkochungsprozeß abgewandelt. Es entsteht ein Harz mit sehr guter Wetterbeständigkeit und Elastizität.  

Copalharz: Im Gegensatz zu den bernsteinartigen fossilen Copalharzen Ostafrikas wird hier ein südostasiatischer, "rezenter" (in der Gegenwart entstandener) Copal verwendet. Er löst sich in Alkohol und ergänzt Schellack in seinen Eigenschaften.  

Dammar: Eines der wertvollsten und schönsten Pflanzenharze dieser Erde. Sein Name kommt vom malayischen Wort für "Katzenauge". Es ist sehr hell, vergilbt kaum. Sein Ursprungsbaum auf Sumatra ist auch Lieferant des Meranti - Holzes. Dammarharz - Gewinnung erlaubt den Einwohnern eine nachhaltige Nutzung des Tropenwaldes ohne Raubbau. Dammarnutzung ist daher aktive Arbeit gegen Tropenwaldzerstörung! 

 
Erd- und Mineralpigmente: Statt Pigmenten aus extrem umweltbelastender Erdölchemie sich echte Erdfarben (Ocker, Englischrot, Persischrot, Umbra, Oxidbraun, Erdschwarz) und ausgewählte Mineralfarben (Ultramarin, Chromoxidgrün, Eisenoxid) die Basis unserer ungiftigen und witterungsbeständigen Lacke und Lasuren. Harmonische Töne liefert die Natur umsonst dazu!  

Eucalyptusöl: Ätherisches Öl aus den Blättern des australischen Eucalyptusbaumes, gewonnen durch Wasserdampf - Destillation.  

Extrakte aus: Wacholder, Johanniskraut, Rosmarin: Altbewährte Drogen mit pilz- und insektenwidrigen Inhaltsstoffen werden mit einer Mischung aus ätherischen und fetten Pflanzenölen schonend extrahiert und abfiltriert: Basis für die Veredlung von Leinölfirnis zu Kräuterfirnis.  

Gips: Natürliches Calciumsulfat aus Vorkommen im Harz.  

Glycerin: Bestandteil aller tierischen und pflanzlichen Fette, durch Abspaltung der Fettsäuren gewonnen.  

Holzöl-Standöl: Dickgekochtes Öl aus der Nuß des chinesischen Tungbaumes; ein wertvolles, gut trocknendes Lackbindemittel.  

Indigo: Durch Fermentation gewonnener Extrakt der bengalischen Indigo - Pflanze. Schon vor 4.000 Jahren zum Färben benutzt! Bei AURO Rohstoff für die blauen Pflanzenfarben - Pigmente und für die Zauberwolle. Jeans dagegen sind mit synthetischem Indigo gefärbt!  

Kalilauge: Starkes Alkali zum Verseifen von pflanzlichen Fetten (z.B. Leinöl) zu waschwirksamen Substanzen. Leider z.Zt. noch aus üblicher industrieller Quelle. Geplant ist die Gewinnung aus eigener, photovoltaisch gespeister Elektrolyseanlage.  

Kalkspat: Natürliche Erscheinungsform des Calciumcarbonats (wie Kreide). Als Füllstoff für Wandfarben und Kleber.  

Kalk-Colophonium: Hergestellt aus geschmolzenem Colophonium - Harz, dessen natürlicher Säuregehalt durch Zusatz von gebranntem Kalk gezielt neutralisiert wird.  

Kaolin: Natürliches Tonmineral (Porzellanerde, ein Tonerde - Silikat). Als Füllstoff in Wandfarben.  

Kiefernterpenalkohol: Hochsiedende Fraktionen aus der Destillation von Kiefern - Balsamterpentinöl nach katalytischer Wasseranlagerung.  

Kieselsäure: Durch Flammenhydrolyse hergestellte reine, feinteilige Kieselsäure ohne kristalline (Quarz) - Struktur. Als filmhärtender, mattierender Füllstoff in AURO-Lacken.  

Kokosfett-Kaliseife: Mit Kalilauge in eigenen Anlagen schonend verseiftes Fett aus den Samen der Kokospalme. Bei uns stammt das Kokosfett aus kontrolliert biologischem Anbau einer kleinen Kooperative in Brasilien.  

Kork: Abschlußgewebe, das fast alle grünen Pflanzen an über- und unterirdischen Teilen ausbilden. Wirtschaftlich nutzbar ist jedoch nur die besonders dicke Korkschicht der Rinde der im Mittelmeerraum heimischen Korkeiche (Quercus suber).  

Krappwurzeln: Färbedroge aus Südeuropa und Iran mit hohem Gehalt an rotem Farbstoff. Bei AURO als Rohstoff für die roten Pflanzenfarben - Pigmente.  

Kreide: Natürliches Calciumcarbonat aus besten deutschen und französischen Lagerstätten, feinst vermahlen und geschlämmt, dadurch von hoher Weißkraft und Kornfeinheit. Als Pigment und Füllstoff in zahlreichen AURO-Produkten.  

Lärchenharz-Balsam: Eines der schönsten und wertvollsten Edelharze, durch ein bewährtes Verfahren aus Kärntner Lärchen absolut baumschonend gewonnen. Zusatz zu Wachsbalsamen und Malfarben.  

Lavendelöl: Wasserdampfdestilliertes ätherisches Öl der im Mittelmeerraum beheimateten Lavendelpflanze (Lavandula officinalis).  

Lecithin: Aus Sojabohnen durch Heißwasserextraktion gewonnenes natürliches Phospholipid mit benetzungs- und emulgierfördernden Eigenschaften (für Abtönpasten und Lacke).  

Leinöl: Fettes Samenöl der Leinpflanze (Linum usitatissimum), durch Kalt- und Warmpressung, anschließend schonende Entschleimung und physikalische Entfärbung (ohne chemische Bleichmittel) gewonnen. Wertvoller Bindemittelbestandteil, gibt hohe Elastizität und Kriechfähigkeit. Bei AURO aus regionalem, verbessert konventionellem und auch kontrolliert biologischem (kbA) Anbau.  

Leinöl-Fettsäure: Aus Leinöl durch Abspaltung des Glycerins (s. dort) gewonnene natürliche Fettsäure; hilft Erd - Pigmente zu benetzen. 

Leinöl-Kaliseife: Aus reinem Leinöl durch Verseifung mit Kalilauge oder Pottasche hergestelltes, leicht wasserlösliches, pflegendes Reinigungsmittel, biologisch sehr leicht abbaubar.  

Leinöl-Standöl: Durch Dickkochen von Leinöl hergestelltes, wertvolles Bindemittel für Lacke, Lasuren und Wandfarben. 

 
Methylzellulose: Aus Holzzellulose durch chemischen Aufschluß hergestelltes Quellmittel. Dient als einfaches Klebemittel in AURO Tapetenkleister und Leimfarbe, aber auch als Hilfsemulgator in Dispersionsfarben und Klebern.  

Milch-Casein: Aus Kuhmilch nach Abtrennung des Fettes durch Ansäuern ausgeflocktes Eiweiß; wertvolles Binde- und Emulgiermittel in Caseinfarbe und Klebern, das zu diesem Zweck mit milden Alkalien (Borax) zum "Caseinleim" aufgeschlossen wird.  

Natur-Kautschukmilch: Aus dem heute in Südostasien kultivierten Kautschukbaum durch Anritzen gewonnener Milchsaft, der eine hochkonzentrierte natürliche Dispersion von Naturgummi (Kautschuk) in Wasser darstellt. Als unverzichtbares, dauerelastisches Bindemittel vor allem in AURO-Klebern verwendet. Enthält gegen Ausflocken beim Transport stets etwas Salmiakgeist.  

Pflanzenfarben-Tonerdepigment: Nach eigenen Verfahren bei AURO hergestellte Farbpigmente für Mal- und Wandfarben. Die Färbedrogen (Reseda, Krapp, Indigo, Cochenille, Blattgrün, Catechu, Blauholz usw.) werden mit Wasser unter Alaunzusatz extrahiert, dann das Pigment als Tonerde - Farblack mit Laugen ausgefällt, filtriert und gewaschen. Ein aufwendiger Prozeß, der z. T. erst nach vielen Tagen die harmonisch - strahlenden Farbtöne ergibt.  

Pottasche: Früher aus Pflanzenasche gelaugtes, heute durch Umsetzung von Soda gewonnenes mildes Alkali. Benutzt für die Verseifung von Pflanzenwachsen, - harzen und -ölen.  

Quarzsand: Quarz, kristalline Kieselsäure, ist eines der häufigsten Mineralien der Erdkruste. Bei der Verwitterung von Erstarrungsgesteinen bleibt er als chemisch sehr widerstandsfähiges Material zurück. Da nahezu unbegrenzt verfügbar, ökologisch sinnvoller Füllstoff.  

Quellton: Natürliches Mineral (Schichtsilikat) mit ausgeprägtem Quellvermögen. Bei AURO als Thixotropierungsmittel für wässrige und (oberflächenbehandelt) harzölige Produkte.  

Reseda: Färbepflanze (Reseda luteola, Färber - Wau) zur Herstellung des gelben Pflanzenfarben - Pigments.  

Rizinen-Standöl: Durch Dehydratisierung (Wasserentzug) aus Rizinusöl hergestelltes, trocknungsfähiges, wertvolles Bindemittel.  

Rizinusöl-Kaliseife: Mit Kalilauge in eigenen Anlagen schonend verseiftes Öl aus Samen der subtropischen Rizinus - Staude (Ricinus communis). Die Seife hat nur eine geringe Waschwirkung, aber hervorragende Eigenschaften zur natürlichen Schaumregulation.  

Rosmarinöl: Ätherisches Öl, das durch Wasserdampfdestillation aus den Blättern des echten Rosmarins hergestellt wird. Das Öl hat milde fungizide und konservierende Eigenschaften.  

Safflor-Standöl: Aus dem fetten Samenöl der Safflor - Distel hergestelltes,trocknendes Öl, zum gilbungsarmen Bindemittel verdickt.  

Salmiakgeist: Alkalische Lösung von Ammoniak in Wasser; zur Herstellung spezieller, wasserlöslicher Harzseifen für die Pflanzenfarben.  

Schellack: Symbioseprodukt eines vor allem in Indien beheimateten Baumes und der darauf lebenden Lackschildlaus. Die Harzkrusten werden von den Zweigen gelöst, heiß durch Tücher filtriert und gebleicht - bei AURO nicht chemisch, sondern rein physikalisch. Elastisches Bindemittel für schnelltrocknende Lacke.  

Schellack (Ammoniumseife): Aus Schellack durch Verseifen mit Salmiakgeist hergestellte, wasserlösliche Dispersion; Bindemittel für Pflanzenfarben.  

Soda: Natriumcarbonat, das in den AURO Pulverprodukten zum Aufschluß von Casein eingesetzt wird.  

Talkum: Natürliches Silikat - Mineral mit ausgeprägter Schichtstruktur ("Speckstein"). Als thixotropierender und pigmentsparender Füllstoff für Wandfarben und Decklacke.  

Titandioxid: Sehr gut deckendes, ungiftiges Weißpigment für Wandfarben und Weißlacke. Hergestellt aus natürlichen Mineralien (z.B. Rutil) durch Abtrennung farbiger Begleitstoffe. Bei AURO seit jeher nur aus Sulfat - Verfahren mit Dünnsäure-Recycling und Aufarbeitung der Grünsalze, ohne Dünnsäureverklappung und ohne Chlorchemie.  

Traganth: Pflanzenleim für Malfarben, aus dem in der Türkei wachsenden Astragalus gummifer durch Anritzen des Stengels gewonnen.  

Türkischrotöl: Durch Umsetzung mit Schwefelsäure sulfatiertes Rizinusöl; eingesetzt als Hilfsemulgator in der Pflanzenseife.  

Walnußöl: Fettes Samenöl aus dem Fruchtfleisch von Juglans regia. Sehr wertvolles, halbtrocknendes Bindemittel für Malfarben.  

Wasser: AURO verwendet das besonders weiche, reine Harzwasser.  

Weißkalkhydrat: Gelöschter Kalk (Sumpfkalk) in Pulverform. Hergestellt durch Brennen von Kalk und anschließendes Trockenlöschen. Seit der Antike Bindemittel für Kalkmörtel und Kalkfarben.  

Weizenmehl: Reines Getreidemehl, als Verdickungsmittel im Abbeizer.  

Xanthangummi: Hochmolekulares, natürliches Stoffwechselprodukt des (gentechnisch nicht manipulierten!) Bakteriums Xanthomonas campestris. Als Verdickungs- und Bindemittel in Malfarben.  

Zeolith: Durch Fällung aus Alaun und Wasserglas hergestelltes Aluminiumsilikat, ein besonders umweltverträglicher Phospat- Ersatzstoff zur Wasserenthärtung.  

Zuckertensid: Waschwirksamer Stoff, hergestellt aus zuckerhaltigen Rohstoffen durch Umsetzung mit pflanzlichen Ölen unter Mitwirkung von Pottasche bei Temperaturen unter 100 °C.